GLUKOSEBELASTUNG IM NORMALEN SCHWANGERSCHAFTSVERLAUF

R.-M. Korth Forschung in der Allgemeinmedizin FIDA, Munich, Germany

Einleitung: Die Verhütung des Diabetes mellitus [ICD10:024.9A] stellt eine wichtige Aufgabe dar. In einer fünfjährigen prospektiven Studie sollte eine gestörte Glukoseverwertung im Schwangerschaftsverlauf erkannt werden, bevor der Nüchternblutzucker ansteigt.

Methoden: Die kapillären Glukosewerte wurden in der 21.-28. Schwangerschaftswoche nach Einnahme von 50 g Traubenzucker (Glukose) gemessen (n=201). Dr. Harald Korth trug die Werte im Mutterpass und auf Überweisungen ein im Praxiscomputer in seiner Frauenarztpraxis Baaderstr 80 (Tel. 089-2011101). Die kapillären Glukosewerte wurden in der benachbarten Allgemeinpraxis bestimmt (Reflotron, Roche) und im Praxiscomputer als Dauerdiagnose und Laborwert dokumentiert.

Ergebnis: Die Frauen waren 32 ±6 Jahre alt, der Urin blieb unauffällig und die Blutdruckwerte waren normal (112±10/70±8 mmHg). Der Mittelwert der kapillären Glukose betrug 118±22 mg/dl (n=201, 50 g, 1 Std., ±1 S.D.). Werte über 140 mg/dl Glukose (152 ±14 mg/dl wurden bei 28 Frauen gemessen. Das Gewicht betrug 65±11 kg. Vier Wochen nach einem ärztlichen Gespräch über gesunde Ernährung und Bewegung kontrollierten Hausärzte den Blutzucker der Risikopatientinnen. Der Nüchternblutzucker war 82±10 mg/dl, stieg eine Stunde nach Einnahme von 100 g Glukose auf 141±12 mg/dl und sank nach 2 Stunden auf 122±23 mg/dl.

Schlussfolgerung: Die Früherkennung und Betreuung von Frauen mit gestörter Glukoseverwertung sollten einen normalen Schwangerschaftsverlauf fördern, da keine Zuckerkrankheit in der Schwangerschaft auftrat.